Einbau Movit Bremsanlage im BMW Z4 Coupè e86 im Jahr 2010.
Die MOVIT GmbH ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Ottersweier (Nähe
Karlsruhe), das weltweit Hochleistungsbremsanlagen als Tuningteile anbietet.
Die MOVIT GmbH wurde 2001 gegründet, als der Gesellschafter Guido Frensemeyer seine ursprünglich nur für die Corvette C4 entwickelte Bremse auch für Fahrzeuge
anderer Hersteller anbot. Damit wurde erstmalig eine Bremsanlage als Tuningteil für zahlreiche Modelle vieler Hersteller von Großserien-KFZ weltweit angeboten. Durch moderne Werkstoffe,
innovative Technik, ein markantes Design und hoher Fertigungsqualität in Deutschland wurde die gewöhnliche Fahrzeugbremse zu einem wichtigen funktionellen und optischen Tuningteil am Auto. 2007
wurde eine neuartige Carbon-Keramikscheibe zu Serienreife entwickelt, die eine höhere Lebensdauer garantiert.
Seit Oktober 2009 beteiligt sich der Luxembourger Investor Genii Capital an dem Unternehmen. Genii Capital wurde bekannt durch die Beteiligung an Renault F1, an
MCE-5 VCR Motoren und das Gebot für die Übernahme von Saab gemeinsam mit Bernie Ecclestone.
Als erste Referenz hat Movit dieses Jahr Reader-Motorsport im 24h-Std. Rennen 2010 im Audi TTS den Klassensieg und in der Gesamtwertung Platz 15 belegt mit einem Novum, dass
dabei kein Belag - und Scheibenwechsel durchgeführt werden musste.
Auch neu war mir, dass die Bremsanlagen dort für gewisse Edelfahrzeugmarken produziert werden.
Jede Anlage ist eine Einzelanfertigung (Just in Time ) „Made in Germany“.
Es werde auch keine Zulieferteile im Ausland produziert.
Nach vielen Referenzen und Qualitätsuntersuchungen, sei es auf der Rennstrecke oder in der Versuchsanstalt, hat eine neue Anlage eine Verkürzung des Bremswegs (warm
/ nicht beladen) von 200 auf 0 eine Verkürzung von 13,4m zur Serie.
Die Gewichtsreduzierung der Serienanlage zu Movit, lag, gewogen trotz Größenunterschied, bei 3 KG.
Nach längeren Schrift - und Emailverkehr gab ich dann die Freigabe mein Fahrzeug auf die Vorderachse (VA) und Hinterachse (HA) umzubauen.
Dabei muss man erwähnen, dass für einen e86 für die HA noch keine TÜV Freigabe vorlag.
Also musste dort eine Erstabnahme (nicht zu verwechseln mit einer Einzelabnahme) durchgeführt werden. Im Vorfeld hat sich Movit auch mit BBS in Verbindung gesetzt,
um eine Konstruktionszeichnung für meine Felgen zu bekommen, zwecks Freilauf der Festsättel.
Als der Termin dann endlich da war und ich vor Ort auf den Parkplatz fuhr, war ich wohl in bester Gesellschaft - 1x Audi R8 - 1x Doge Viper GTS und 1x 7er Erlkönig
wo 1x Kubik (ccm) mal 10 an PS Zahl genommen werden konnte (Autsch) …
Zuerst wurde ein Übergabeprotokoll durchgeführt von dem Fahrzeug.
Später wurde ich dann, bis ich die Bildergeschichte schießen konnte, mit vorbildlichen Service vor Ort durch die saubere kleine Produktion im netten Ambiente
geführt.
Nach der ersten Anpassung der Anlage (Freigängigkeit , Zeichnung und BBS Vorgaben) wurde als erstes das Ankerblech (Wasserabweisung) mit einer Blechschere entfernt.
Alle scharfen Kanten wurden entgratet und mit Rostschutz eingesprüht.
Die Belagsverschleißkontakte (Warnkontakte) mussten gecuttet werden und mit Hauseigenen Kontakten kompatibel verbunden werden.
Dann wurden die Bremsleitungen entfernt und neue Stahlflexleitungen angebracht.
Dafür gab es an den Festsätteln eine patentierte Verdrehsicherungskrone für die Stahlflexleitungen die mit einer Thermo Ummantelung, ein passsicheren Einbau
gewährleisteten.
Da es eine Ersteintragung war, musste das eine oder andere Halteblech angefertigt werden. Der Movit- Konstrukteur war dann immer sofort beim Fahrzeug um eine
Bemessung und Zeichnung vorzunehmen, um bei einer weiteren Bestellung dieser Anlage für mein Modell dies sofort der Stückliste beizufügen.
Bei der Demontage oder beim neuen Einfüllen der Bremsflüssigkeit ist darauf zu achten, dass die Bremsflüssigkeit nicht mit lackierten Teilen in Berührung
kommt.
Die eingeführte Bremsflüssigkeit bei der Anlage ist von EuroPart DOT 4.
Auch sollte drauf geachtet werden, dass die Leitung beim vollen Lenkeinschlag im eingefederten Zustand weder unter Spannung noch geknickt bzw. gequetscht werden
sollte. Das Anzugsmoment des Schlauches sollte max. 12 N/m sein. Nach dem Entlüften sollte man unter Druck des Bremspedals die Dichtigkeit der Schläuche überprüfen.
Bei der Montage der Felge wurde dann die Radnabe vom Rost befreit und mit viel Sorgfalt neu eingefettet, so dass es zu keinem Höhenschlag kommen kann, da dieser zu
Vibrationen im Lenkrad führen könnte.
Die Festsättel zu den originalen Schwimmsättel werden mit M12 Schrauben und 100 N/m angezogen.
Bremstopf, Gußreibring (ausgewuchtet auf 1 gm - Rautiefe RZ = 10 Mü) und Festsättel haben für die Luftzirkulation so viele Kanäle, Freigängigkeit und Bohrungen,
dass eine ausgiebige Kühlung vorhanden ist.
Die kinetische Energie wird so nun effizient über eine technisch ausgefeilte Konstruktion abgebaut.
Die Einbauzeit war geschlagene 9,5 Std am Stück.
Allein das Entlüften der neuen Anlage dauerte ganze 45min, bis keine Blasen mehr vorhanden waren.
Der Monteur vor Ort hat nicht mal Mittagspause gemacht und voll durchgezogen, um dieses Projekt durchzuziehen, da am Tag 2 der TÜV auf dem Zettel stand.
Möchte durchaus betonen, dass dieser Monteur so penibel war, dass er meinte: “Er würde schließlich für Menschenleben schrauben” … ja, Bremsen sind lebenswichtig -
gute Einstellung !!
Nun zu den Daten:
Ich habe verbauen lassen, nach vorherige Prüfung, was für "mich" machbar ist:
Auf VA - 342x34mm - 6-Kolben “Billet” mit innenbelüftetem, gelochtem Reibring - Festsattel - Bremstopf - Adapter - Bremsleitungen.
Auf HA - 342x28mm - 4 Kolben “Mono” mit innenbelüftetem, gelochtem Reibring - Festsattel - Bremstopf - Adapter - Bremsleitungen.
Sattelfarbe: Rot
Beläge auf VA - Comfort
Beläge auf HA - Sport
Rennsportbeläge gibt es auch ….
Auf Felgenmaß - 8,5 x 19 Zoll und ET 32 bezogen.
Gesamtpaket: Mit Material - Montage vor Ort & TÜV !!
.